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Jaguar Magazin #08

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In dieser Ausgabe werfen wir einen Blick auf die Kunst der Kreativität, von den brasilianischen Meistern, die die anmutige Kampfkunst Capoeira erfanden, bis hin zu den irischen Künstlern, die neue und alte Kultur miteinander verbinden. Wir ergründen auch die kreative Verbindung zwischen viktorianischen Tapetenmustern und dem iPhone. Zudem erklärt der talentierte Schauspieler und Performer Riz Ahmed, warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist, der Welt seine wahre Persönlichkeit zu offenbaren.

Kunst Textiles

Kunst Textiles Design/Morris/1862 Olympia/Manet/1863 Faulkner & Co, wo Morris zunächst Buntglasfenster und geschnitzte Eichenmöbel entwarf. Für ihn ging es vor allem um die Schönheit und Integrität des handgefertigten Objekts – vom Zeichnen dekorativer Tapetenmuster bis hin zum Weben exquisiter Wandteppiche. Er hoffte, seine Produkte so günstig produzieren zu können, dass gewöhnliche Leute sie sich leisten konnten, aber die Rechnung ging nicht auf. Sein Kundenstamm bestand schließlich aus wohlhabenden Bürgern, was ihm, als romantischem Sozialisten, sauer aufstieß. Trotzdem brachte er etwas ins Rollen. Ein paar Monate nach Morris’ Tod im Jahr 1896 wurde der deutsche Diplomat Hermann Muthesius zu diskreten Erkundungen nach London entsandt. Unter Bauhaus-Bewegung/Gropius/1919 dem offiziellen Titel „Kulturattaché“ firmierend, sollte er herausfinden, was hinter Großbritanniens wirtschaftlichem Erfolg und der beneidenswerten Produktivität des Landes steckte. Muthesius amüsierte sich köstlich über das starre Klassensystem der Engländer und ihre exzentrischen Gebräuche, wie etwa vor dem Tee Milch in eine Tasse zu gießen, damit das heiße Wasser nicht das Porzellan zerbricht. Bald entdeckte er die Arbeiten von William Morris, die ihm sehr gefielen. Schwarzes Quadrat/Malewitsch/1915 WILLIAM MORRIS, DESIGN FÜR RANKENTAPETE, 1862; ÉDOUARD MANET, OLYMPIA, 1863, MUSÉE D’ORSAY, PARIS; KASIMIR MALEWITSCH, SCHWARZES QUADRAT, 1915, TRETJAKOW-GALERIE, MOSKAU; JOHN AINSWORTH, BÜRO VON WALTER GROPIUS, 2018, HERITAGE IMAGES; TRACEY EMIN, MY BED, 1998 © TRACEY EMIN. ALLE RECHTE VORBEHALTEN, DACS/ARTIMAGE 2020. BILD MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG VON SAATCHI GALLERY, LONDON. FOTO: PRUDENCE CUMING ASSOCIATES LTD. My Bed/Emin/1998 iPhone/Apple/2007 Als er 1904 nach Hause zurückkehrte, schrieb er sein dreibändiges Werk Das englische Haus, in dem er die Arts-and- Crafts-Bewegung in den höchsten Tönen lobte. Er verkündete seiner Regierung, dass die Engländer eine großartige kommerzielle Entdeckung gemacht hätten, ohne allerdings ihren Wert zu erkennen. Er riet dazu, kostengünstige Massenproduktion mit den gestalterischen Fähigkeiten von Künstlern wie Morris zu kombinieren. Auf diese Weise könne man maschinengefertigten Gegenständen einen authentischen Charakter verleihen, was bei Verbrauchern zweifellos sehr gut ankommen würde. Innerhalb weniger Monate führte die deutsche Regierung landesweit das Unterrichtsfach Industriedesign ein. Im Jahr 1907 gründete Muthesius den Deutschen Werkbund, eine Vereinigung von Architekten, Künstlern und Handwerkern, die bereit waren, mit der Industrie zusammenzuarbeiten, um sie bei der Herstellung SO KÖNNTE MAN MASCHINENGEFERTIGTEN GEGENSTÄNDEN EINEN AUTHENTISCHEN CHARAKTER VERLEIHEN. attraktiver Produkte zu unterstützen. Unter ihnen war Peter Behrens, ein Bohemien und Maler, der zum künstlerischen Berater von AEG wurde und nebenbei die Disziplin des Industriedesigns etablierte. Zu seinen Nachwuchskräften zählten schon bald Größen des 20. Jahrhunderts wie Ludwig Mies van der Rohe, Le Corbusier und Walter Gropius, die 1919 das legendäre Bauhaus mit einem künstlerischen Konzept gründeten, das von Morris hätte stammen können. So war es auch der stämmige Engländer mit dem buschigen Bart, der die ersten Kapitel in der Geschichte des Modernismus schrieb, inspiriert von seiner Arts-and- Crafts-Bewegung über Art déco und Jugendstil. Der Geist von Morris ist noch heute in allen Bereichen zu finden – vom Jaguar E-Type bis hin zum Apple iPhone. Er beschreibt eine moderne Ästhetik, die bis heute dominiert und keinerlei Anzeichen von Alterung aufweist. J 54 / Jaguar Magazine Jaguar Magazine / 55

 

JAGUAR MAGAZINE

 

Das Jaguar Magazin feiert die Kreativität in all seinen Facetten mit exklusiven Beiträgen für mehr Inspiration – von traumhaften Designs bis hin zu modernster Technologie.

In dieser Ausgabe werfen wir einen Blick auf die Kunst der Kreativität, von den brasilianischen Meistern, die die anmutige Kampfkunst Capoeira erfanden, bis hin zu den irischen Künstlern, die neue und alte Kultur miteinander verbinden. Wir ergründen auch die kreative Verbindung zwischen viktorianischen Tapetenmustern und dem iPhone. Zudem erklärt der talentierte Schauspieler und Performer Riz Ahmed, warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist, der Welt seine wahre Persönlichkeit zu offenbaren.

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