MARKE IMMER UNTER STROM
MARKE IMMER UNTER STROM Jason Barlow wirft in der Vorbereitungswoche auf das Formel E-Rennen in Mexiko-Stadt einen eingehenden Blick hinter die Kulissen, um herauszufinden, wie Panasonic Jaguar Racing durch Teamwork und präzise Vorbereitung seine Wagen in Fahrt bringt 36 THE JAGUAR
Die Rennstrecke Autódromo Hermanos Rodríguez in Mexiko-Stadt liegt atemberaubende 2.240 m über dem Meeresspiegel und windet sich über 2,1 km durch einen der vielen Parks, die diese 22 Millionen Einwohner zählende Megastadt durchziehen. In der Rush Hour legen 3,5 Millionen Autos den Verkehr oftmals komplett lahm, doch derartige Unwägbarkeiten haben im Team von Panasonic Jaguar Racing keinen Platz. Im Gegenteil, der Wochenplan des Teams vor dem Rennen ist von militärischer Präzision. Er beginnt am Mittwochmittag in der Werkstatt, wo die Begleitcrew das Equipment auslädt, während die Renningenieure und -mechaniker die erste von zahlreichen Besprechungen abhalten, um das gesamte Team in der neuen Location auf Fahrt zu bringen. Werfen Sie mit uns einen exklusiven Blick hinter die Kulissen und sehen Sie sich die Vorbereitungen auf und neben der Strecke an. FOTOS: LAT PHOTOGRAPHY DIE HEIMARBEIT Mexiko-Stadt ist an sich schon eine Herausforderung, wie uns Jaguar Fahrer Adam Carroll erklärt: „Wir fahren hier bei extrem hohen Temperaturen, daher gehören auch ein paar Sitzungen in einem aufgeheizten Raum zur Vorbereitung. Für das Rennen in Mexiko haben wir mit dem Team außerdem eine Höhenvorbereitung an der Loughborough University durchgeführt – um das kardiovaskuläre System darauf einzustellen.“ Noch bevor das Team seinen Stammsitz in England überhaupt verlässt, werden weitere intensive Recherchen und Vorbereitungen durchgeführt. Carrolls Renningenieur Patrick Coorey erklärt: „Wenn ein Rennen auf einer neuen Strecke ansteht, fangen wir etwa vier Wochen vorher damit an, Informationen einzuholen, zum Beispiel CAD-Zeichnungen. Als Erstes sehen wir uns meist einen detaillierten Fahrsimulator an. Damit simulieren wir verschiedene Situationen, um die Eigenschaften der Strecke kennenzulernen und sie mit anderen Strecken zu vergleichen. Das Ziel ist herauszufinden, wie wir die Energie im Laufe einer Runde am effizientesten einteilen und einsetzen können.“ Doch damit nicht genug. „Da wir den Parcours noch nie gefahren sind, versuchen wir nach der Ankunft am Mittwoch zuerst Unterschiede zu unserem Simulator zu eruieren“, fügt Carroll hinzu. „Kleinere Löcher oder Huckel erkennt man immer erst vor Ort, das heißt wir müssen uns die Strecke mit eigenen Augen ansehen.“ Mit beiden Beinen fest auf dem Boden: Renningenieur Patrick Coorey (oben rechts) sieht sich mit seinem Team den Parcours in Mexiko-Stadt an. Bei der Vorbereitung auf ein Rennen darf nichts dem Zufall überlassen werden THE JAGUAR 37