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AUFWENDEN, WENN MAN IHN
AUFWENDEN, WENN MAN IHN KREIEREN MÖCHTE. WIR HABEN UNS MIT DREI MENSCHEN GETROFFEN, DIE FÜR ERREGENDE MOMENTE SORGEN, UND MIT IHNEN DARÜBER GESPROCHEN, WIE VIEL ERFAHRUNG UND PENIBLE PLANUNG ES BRAUCHT, UM EINZIG- ARTIGE, ÜBERRASCHENDE ADRENALINRÄUSCHE ZU SCHAFFEN D I E NERVEN- KITZLER DER NERVENKITZEL GEHÖRT ZU DEN STÄRKSTEN GEFÜHLEN, DIE WIR ERLEBEN KÖNNEN. ABER WÄHREND EIN SOLCHER MOMENT SCHNELL UND UNERWARTET KOMMEN KANN, MUSS MAN OFT VIEL ARBEIT UND ÜBERLEGUNG STORY: Geoff Poulton FOTOS: Roderick Aichinger 58 THEJAGUAR
HERMANN TILKE ENTWICKLER VON FORMEL-1-STRECKEN Als Hermann Tilke 18 Jahre alt war, hat er sich das Auto seiner Mutter ausgeliehen. Aber er wollte damit nicht zu einem Freund oder ins Kino. „Ich habe einen Überrollkäfig reingepflanzt und bin damit Querfeldeinrennen gefahren“, sagt er. „Als das herauskam, fand sie’s nicht so lustig!“ Ein bescheidener Anfang für einen Mann, der heute eine der einflussreichsten Persönlichkeiten im Motorsport ist. Zwar hat Tilke es als Fahrer nicht bis ganz an die Spitze geschafft – „ich war ein guter Amateur, für den Profibereich hat es aber nicht gereicht“ –, doch ist er der unbestrittene König in der Entwicklung von Rennstrecken. Über 75 Pisten stammen von ihm, fast alle Strecken der derzeitigen Formel 1 wurden von dem Deutschen und seinem Team von Tilke Engineers & Architects konzipiert oder modifiziert. „Ab und zu hat Bernie Ecclestone noch eine Idee beigesteuert“, fügt er lächelnd hinzu. Dass Tilke seine Leidenschaft für den Motorsport mit seinem Interesse für Design und Bauwesen kombinieren konnte, sei reiner Zufall gewesen. Nach dem Studium arbeitete er zunächst als Bauingenieur: „Ein guter Job, aber ich hatte zu wenig Zeit, um Rennen zu fahren.“ Also kündigte Tilke und gründete seine eigene Beratungsfirma. „Ich hatte Kontakte zum Nürburgring, dort habe ich meinen ersten Vertrag unterzeichnet – eine 20 Meter lange Anliegerstraße. Wer hätte gedacht, dass ich es so weit bringen würde?“, sagt er und lässt den Blick durch sein Büro schweifen, über die 3D-Modelle neuer Rennstrecken und die Fotos von Pisten in Texas oder Malaysia. Jedes neue Projekt beginnt mit einer Besichtigung des Standorts, um bestimmte Faktoren wie Topografie, Klima oder Bodenqualität zu bewerten. Wenn Tilke mit seinem Team von Desig- nern, Ingenieuren und Architekten dann die ersten Skizzen entwirft, geschieht das nicht auf einem weißen Blatt; geografische Beschränkungen und Sicherheitsbestimmungen geben ihm einen festen Rahmen. „Ich mag Steigungen. Wenn eine Kurve einen Hügel hinaufführt, ist das Fahrverhalten völlig anders als auf einer flachen Strecke. Gerade bei hohen Geschwindigkeiten ist sie dann sehr schwer zu fahren. Aber wir müssen immer mit dem arbeiten, was da ist.“ In seinem Entwurf, der oft schon ein Konzept für die gesamte Infrastruktur von der Haupttribüne bis zu den Restaurants beinhaltet, zeichnet Tilke eine große Sportarena. Von den ersten Skizzen bis zum ersten Rennen dauert es für gewöhnlich etwa drei Jahre. „Die Strecke sollte für die Fahrer eine größtmögliche Herausforderung sein und für die Zuschauer ein echter Nervenkitzel“, sagt er. Kurve 8 im Istanbul Park Circuit, den Tilke entworfen hat, gilt als eine der aufregendsten Kurven über haupt. Sie besteht aus drei Geraden ohne Übergangsbögen, die mit 230 km/h in acht Sekunden durchfahren werden. In Kurve 1 seines Circuit of the Americas gab es seit der Einweihung 2012 spektakuläre Überholmanöver zu sehen. Aber Tilke hat auch Kritiker. Einige Formel-1-Experten und auch Fans haben seine Strecken als langweilig abqualifiziert, da Fehler oft durch großzügige Auslaufzonen wieder ausgebügelt werden können. „Wir sind nicht mehr in den 1960er Jahren“, erwidert er auf diese Kritik. „Die Sicherheitsbestimmungen sind heute viel strenger. Man kann keine Barrieren neben der Straße auf stellen. Und die Pisten sind nicht nur für die Formel 1 gedacht – was ist mit den Motorradfahrern? Was für einen Wagen sicher ist, ist es nicht unbedingt für ein Motorrad.“ Für ihn sei besonders wichtig, dass sich die Branche weiterentwickle. „Sehen Sie sich die Formel E an – gut, die Wagen klingen anders. Na und? Ein Autorennen ist ein Autorennen. Das Einzige, was zählt, ist, maximales Tempo zu erreichen.“ Tilke selbst fuhr bis vor zehn Jahren noch Wettbewerbe, darunter ein 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Inzwischen ist er 63 und jagt nicht mehr ganz so verbissen den hohen Geschwindigkeiten nach, dafür hat sein Sohn Carsten, der auch Partner in seinem Unternehmen ist, den Staffelstab übernommen. „Einmal haben wir beide an einem Vier-Stunden-Rennen in Moskau teilgenommen; er war schneller als ich. Ihm zuzusehen ist für mich der allergrößte Nervenkitzel.“ THEJAGUAR 59
Das Jaguar Magazin feiert die Kreativität in all seinen Facetten mit exklusiven Beiträgen für mehr Inspiration – von traumhaften Designs bis hin zu modernster Technologie.
In dieser Ausgabe werfen wir einen Blick auf die Kunst der Kreativität, von den brasilianischen Meistern, die die anmutige Kampfkunst Capoeira erfanden, bis hin zu den irischen Künstlern, die neue und alte Kultur miteinander verbinden. Wir ergründen auch die kreative Verbindung zwischen viktorianischen Tapetenmustern und dem iPhone. Zudem erklärt der talentierte Schauspieler und Performer Riz Ahmed, warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist, der Welt seine wahre Persönlichkeit zu offenbaren.
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