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THE JAGUAR #06

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Oft provokativ, doch immer kreativ: Treffen Sie den Grafikdesigner Stefan Sagmeister | Britische Holzhandwerker verleihen einer uralten Fertigkeit eine neue Dimension | Probieren Sie Paul Pairets sternengekrönte Gourmet-Köstlichkeiten in Shanghai | Erfahren Sie, wie Iris van Herpen die Mode-Technologie neu definiert | Zeitreise in die futuristische Stadt Seoul

Die Designer Stefan

Die Designer Stefan Sagmeister und Jessica Walsh haben sich eine hervorragende Reputation für das Überschreiten von Grenzen aufgebaut ür einen „Design-Superstar“ ist Stefan Sagmeister auffallend zugänglich; so selbstironisch, wie seine Arbeit provokant ist. Wir treffen uns im Wiener MAK, dem österreichischen Museum für Angewandte Kunst, wo Beauty, die Ausstellung, die er gemeinsam mit der Designerin und Geschäftspartnerin Jessica Walsh konzipiert hat, gerade zur meistbesuchten Ausstellung in der 156-jährigen Geschichte des Museums wurde. Sie bricht den eigenen Rekord des Designers bei The Happy Show vor einigen Jahren. Als Erstes wird Ihnen ein eisverkrusteter Jaguar E-PACE in einer Glasbox am Eingang auffallen. Das Manifest des Designers für Schönheit ist in kurvigen Buchstaben in die Oberfläche eingraviert. „Eine Ausstellung der Schönheit zu schaffen, ist der Kern dessen, was es bedeutet, Kommunikationsdesigner zu sein“, sagt Sagmeister mit österreichischem Akzent, dem mehr als 25 Jahre in New York kaum anzumerken sind. „Sie betrachten eine Fülle an Informationen – Beauty ist gigantisch – und entscheiden, was Sie auswählen und wie Sie es vermitteln.“ Die Karriere von Sagmeister ist ein Wunder, denn Grafikdesigner werden selten berühmt. Designer arbeiten meist im Hintergrund und sorgen dafür, dass das, was sie entworfen haben – Bücher, Marken, Apps, Albumcover, Poster, Verpackungen oder Ausstellungen – gut aussieht und die Zielgruppe erreicht. Groß, attraktiv und intensiv zieht er Bewunderer an. Von Akademikern und Studenten bei der Premiere seines Dokumentarfilms The Happy Film von 2016 bis hin zu preisgekrönten Kreativen bei Branchentreffen der Elite sind sie alle ein wenig fasziniert. Bei Konferenzen möchte niemand nach ihm auf der Rednerliste stehen. Aber er bleibt dem Zweck treu. Mit genialen Schriftzügen und fesselnden Bildern begeistert Sagmeister besonders als Designer. Zu seinen Kunden zählen David Byrne (für den er zwei Grammys gewann), die Rolling Stones und Jay-Z sowie edle Marken (Zumtobel, Vitra) und gemeinnützige Organisationen (One Voice). Er sagt: „Das Interessanteste daran, Grafikdesigner zu sein, ist das breite, normale Publikum. Ich fand Musikalben attraktiv, weil wir mitunter eine erste Auflage hatten, die in die Millionen ging.“ Sagmeister wurde in der Alpenstadt Bregenz geboren und besuchte die renommierte Universität für Angewandte Kunst in Wien. Nach einem Fulbright-Stipendium in New York, freiberuflicher Arbeit in Österreich und einigen Jahren in der Werbung in Hongkong kehrte er für einen weiteren Aufbruch in den Big Apple zurück. 1993 eröffnete Sagmeister sein eigenes Büro und kündigte es mit einer Karte an, die ihn nackt stehend mit einem strategisch platzierten, ablösbaren Aufkleber zeigte. Seine skurrile Kombination aus hochwirksamer Kundenarbeit, persönlicher Arbeit und unverhohlener Eigenwerbung (wie ein Poster mit Text auf seiner nackten Haut) machte Sagmeister Inc. zu einem der bekanntesten Studios in New York. Er stellte talentierte Assistenten ein, hielt das Team jedoch klein. Sagmeister überraschte aber im Jahr 2000 Kollegen und Kunden gleichermaßen: Er schloss sein Studio und nahm sich ein Jahr frei. Als er nach dem Sabbatjahr zurückkehrte und die Monographie Made You Look veröffentlichte, schnellte seine Karriere in die Höhe. Danach folgten zwei weitere Sabbatjahre – eine Lösung, wie er sagt, um seine Jahre als Pensionär auf sein ganzes Leben zu verteilen. Diese reichliche Zeit zum Nachdenken führte zu einem Hang zu Selbsthilfe-Aphorismen wie „Worrying solves nothing“, „Having guts always works out for me“ und „Money does not make me happy“. Viele von ihnen landeten – in aufwendigen Schriftzügen mit Farbe, Haar, Mustern, Münzen, aufblasbaren Affen, Bananen und sogar Urin – 2008 in Things I Have Learned In My Life So Far. Diese Neigung stammt aus der Familie – Sagmeister erinnert daran, dass sein Großvater gelernter Schildermaler war und es im VORHERIGE SEITE: FOTOS: SAGMEISTER & WALSH (2). DIESE SEITE: FOTOS: JOHN MADERE; SAGMEISTER & WALSH (4) 20 THE JAGUAR

„EINE AUSSTELLUNG ÜBER SCHÖNHEIT ZU SCHAFFEN, IST DER KERN DESSEN, WAS ES BEDEUTET, KOMMUNIKATIONSDESIGNER ZU SEIN“ RIGHT XXXXX

 

JAGUAR MAGAZINE

 

Das Jaguar Magazin feiert die Kreativität in all seinen Facetten mit exklusiven Beiträgen für mehr Inspiration – von traumhaften Designs bis hin zu modernster Technologie.

In dieser Ausgabe werfen wir einen Blick auf die Kunst der Kreativität, von den brasilianischen Meistern, die die anmutige Kampfkunst Capoeira erfanden, bis hin zu den irischen Künstlern, die neue und alte Kultur miteinander verbinden. Wir ergründen auch die kreative Verbindung zwischen viktorianischen Tapetenmustern und dem iPhone. Zudem erklärt der talentierte Schauspieler und Performer Riz Ahmed, warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist, der Welt seine wahre Persönlichkeit zu offenbaren.

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